Mit viel Sinn im Gepäck…
„Ich hatte eine gute Ausbildung, habe aber nie den Einstieg in mein damaliges Berufsfeld gefunden. Die daraus entstehende Frustration machte mich krank und führte zu einer langen Arbeitslosigkeit. Über ein ehrenamtliches Kulturprojekt wurde ich vor ein paar Jahren aus der sozialen Isolation heraus gezogen und fand wieder Kontakt zu anderen Menschen und eine sinnhafte Beschäftigung. Ich lernte auch neue berufliche Möglichkeiten kennen und qualifizierte mich noch einmal weiter. Und entdeckte über mein Ehrenamt, ganz neue Chancen kennen. Nach einer Ausbildung zum Genesungsbegleiter arbeite ich aktuell im sozialen Bereich. Gleichzeitig bin ich aber immer noch bei zwei Vereinen ehrenamtlich tätig.“
Peter 38 Jahre, Genesungsbegleiter
Zum Experten in eigener Sache…
„Ich musste meinen damaligen Beruf aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel hängen, fiel in ein Loch, begann Drogen zu nehmen und zog mich in die Welt eines Online-Rollenspiels zurück, bis ich nach einer Drogen induzierten Psychose in einem Krankenhaus wieder zu mir kam. Nachdem ich durch die Hilfe eines in Wetzlar gut funktionierenden Netzwerks aus Ärzten, Psychologen, Vereinen, Kommunalem Jobcenter und Wohlfahrtsverbänden wieder zurück ins Leben fand, wollte ich mich revanchieren und erwarb über die Selbsthilfegruppe Senfkorn bei der Diakonie in Gießen die Qualifikation zum Suchtkrankenhelfer. Diese öffnete mir die Tür zur professionellen Sozialen Arbeit. Als Gruppenleiter trage ich heute dazu bei, Menschen mit Suchtvergangenheit und Langzeitarbeitslose, die teilweise stark unter den Folgen gesellschaftlicher Ausgrenzung zu leiden haben, auf den ersten Arbeitsmarkt vor zu bereiten. Berufsbegleitend studiere ich an der HS Fulda Soziale Arbeit.“
Stefan, 47 Jahre, Student
Aus der Arbeitslosigkeit zur Heldin…
„Nachdem ich als Reinigungsfachkraft in verschiedenen prekären Beschäftigungsverhältnissen bei mehreren Reinigungsbetrieben stark ausgenutzt wurde und auch meine Gesundheit stark in Mitleidenschaft gezogen war lernte ich über meine Tochter die Arbeit der Malteser kennen. Ich war hellauf begeistert und meldete mich gleich für einen Lehrgang zur Einsatzsanitäterin an. In regelmäßigen Abständen bekomme ich die Möglichkeit Dienst bei Konzerten und anderen Veranstaltungen leisten zu dürfen, war im Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe im Aartal und habe zurzeit die Möglichkeit meine sozialen Kompetenzen beim Empfang und der Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine unter Beweis zu stellen. Als nächstes möchte ich die Qualifikation zur Rettungssanitäterin erlangen um als Begleitung hauptberuflich Menschenleben zu retten.“
Manuela, 50 Jahre, Mutter und Einsatzsanitäterin